Bedeutung

Seit wann sprechen wir vom Nichtraucher?

[F] Seit wann ist eigentlich das Wort Nichtraucher im Deutschen geläufig? Im »Grimm« habe ich wohl Raucher gefunden, nicht aber Nichtraucher. Gab es den Ausdruck schon vor dem Jahr 1900?

[A] In der Sprachdokumentation der GfdS (in unserem Hausjargon »Ewigkeitskartei« genannt) gibt es einige Belege zu Nichtraucher erst seit den 70er Jahren, und eher interessant im Hinblick auf die gegenwärtige Debatte ist Nichtraucherschutz – ab 1971 belegt (so aus der Presse: »Ärzte fordern Nichtraucherschutz«), dann verstärkt wieder ab etwa 1990; für die DDR ist Nichtraucherzone (auf Bahnhöfen einzurichten) laut FAZ 1975 belegt.

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Warum heißt es hinterm Ofen sitzen und nicht davor?

[F] Kürzlich las ich die Bauernregel »Im Juli will der Bauer schwitzen, als untätig hinterm Ofen sitzen«. Warum heißt es »hinterm Ofen sitzen«? Bisher habe ich immer davor gesessen.

[A] Die Wendung hinterm Ofen sitzen ist in diesem Fall nicht wörtlich zu verstehen – gewiss sitzt man, um sich zu wärmen, vor dem Ofen, nicht dahinter -, sondern im übertragenen Sinn. Hinterm Ofen hocken heißt in der Umgangssprache so viel wie …

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Worin besteht der Unterschied zwischen Meer und See?

[F] Wir fahren im Urlaub ans Meer, nämlich an die Nordsee. Doch nun sind wir verwirrt: Ist die Nordsee nun ein See oder ein Meer??

[A] Ja, die scheinbar willkürliche Verwendung von See und Meer kann verwirren. Wir versuchen ein wenig Klarheit zu schaffen: Ein Meer bezeichnet heute bekanntermaßen eine »sich weithin ausdehnende, das Festland umgebende Wassermasse, die einen großen Teil der Erdoberfläche bedeckt«.

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Herkunft und Bedeutung des Familiennamens Atrott

[F] In der Kriegs- und Nachkriegszeit hatte ich eine gute und unvergessene Freundin mit dem Familiennamen Atrott. Dieser fiel schon damals als ungewöhnlich auf und ich habe ihn sonst niemals wieder gehört. Wir rätseln, was wohl ihr ungewöhnlicher Name bedeute.

[A] In zwei Anläufen wurden zunächst die gängigen, dann die selteneren deutschen Namenbücher der GfdS-Bibliothek geprüft. Ohne Erfolg, also wirklich ein seltener, offensichtlich fremdsprachiger Name. Die Vorsilbe a weist auf das Französische. Hier bedeutet die Präposition à ›in‹ und richtungsweisend ›nach‹, als Vorsilbe oft ›zu, hinzu‹ im Sinne von ›etwas zufügen‹, zum Beispiel ajouter ›hinzufügen‹, amonaler ›aufhäufen‹, alourdir ›schwermachen‹, amener ›zuführen‹ oder amenager ›einrichten‹.

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Sind Kakerlake und Schabe Synonyme?

[F] Gibt es einen Unterschied zwischen einer Kakerlake und einer Schabe oder sind das bloß synonyme Bezeichnungen für ein und dasselbe Tier?

[A] In der Tat scheinen viele Personen die Ausdrücke Kakerlake und Schabe quasi als Synonym füreinander zu verwenden. Doch bei einem – gewiss nur mentalen und nicht physischen – genaueren Blick auf diese Tiere werden ein paar Unterschiede in der Sprach- und Tierwelt deutlich.

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Wie und wieso singt man sich einen Wolf?

[F] Was bedeutet die Redewendung sich einen Wolf singen … und wie ist sie entstanden? Hat sie etwas mit dem Heulen eines Wolfes zu tun?

[A] Unseren Recherchen zufolge führt die Suche nach der Bedeutung der Phrase sich einen Wolf singen zum Gebiet der Medizin. Mit Beginn des 19. Jahrhundert war die Krankheit Lupus erythematodes in der Bevölkerung weit verbreitet.

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Woher stammt das Wort Korpsgeist und was hat man sich darunter vorzustellen?

[F] Im Zusammenhang mit dem Abstimmungsverhalten von Abgeordneten im Bundestag hört man neuerdings von Korpsgeist. Damit verbinde ich eine gewisse Vorstellung, können Sie Genaueres sagen?

[A] Wahrlich handelt es sich um ein Wort, das in den letzten Jahren nicht oft in den Medien zu vernehmen war. Mag sein, dass es die Schreibenden wählten, weil das K im Anlaut gut zum Politiker passt, der eben diesen Geist bei den Griechenland-Abweichlern fordert und deren Familienname ebenfalls mit K beginnt: Kauders Korpsgeist.

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Woher stammt die Redewendung frech wie Oskar?

[F] Wie erklärt sich eigentlich die Redewendung frech wie Oskar? Im Internet bin ich auf mehrere unterschiedliche Erklärungen gestoßen.

[A] Lutz Röhrich nennt in seinem schönen Nachschlagewerk Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten (Freiburg 1991) diese Wendung und bemerkt, dass deren »Geschichte noch nicht geklärt« sei. Er nimmt an, dass frech wie Oskar »aus der Umgangssprache Berlins [stammt] und […] sich von dort aus weiter ausgebreitet« hat.

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Was bedeutet da liegt der Hase im Pfeffer?

[F] Wie ist denn die Redensart zu erklären, die man oft hören kann: Da liegt der Hase im Pfeffer? Sie ist doch sicherlich recht alt, denn heutzutage kann man sich nichts Rechtes darunter vorstellen?

[A] Diese Redewendung, die tatsächlich alt und seit Jahrhunderten bekannt ist, wird von Johann Christoph Adelung in seinem großen Lexikon zur deutschen Sprache, dem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1793–1801) so erklärt: »Im Oberdeutschen wird auch eine stark mit Pfeffer gewürzte Brühe, eine Pfefferbrühe, der Pfeffer genannt.

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