Herkunft

Das d in morgendlich

[F] Ich frage mich woher das ‚d‘ in morgendlich kommt und habe bisher keine logische Erklärung gefunden. Können Sie mir eine liefern?

[A] In der Tat findet man in älteren Sprachstufen des Deutschen, etwa dem Mittelhochdeutschen, noch Formen wie morgenlich.
Das d in morgendlich ist wohl eine Analogiebildung zu abendlich.

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Gefreite vs. Gefreitin

[F] Ich bitte um Klärung einer Streitfrage. Immer wieder wird in der Süddeutschen Zeitung von der Gefreiten (nicht Gefreitin) Lynndie England gesprochen, obwohl Bezeichnungen wie Soldatin, Unteroffizierin, Offizierin oder Generalin gang und gäbe sind. Mich stört die Gefreite, da dies an eine Frau erinnert, die ein Mann freite, also ehelichte. Ist Gefreite statt Gefreitin sprachlich korrekt? Schließlich sagt man doch auch Soldatin und nicht etwa Soldate.

[A] Das Hauptwort Gefreiter leitet sich von dem Verb freien und seinem Partizip gefreit ab.

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Familienname Wierhake

[F] Ich möchte versuchen, über die Bedeutung meines Familiennamens die Herkunft meiner Familie einzugrenzen. Seit etwa 1700 sind meine Vorfahren in der Grafschaft Ravensberg nachweisbar, die ältesten Schreibungen des Namens sind Wirhacken, Wirhaken und Wiederhacken, seit 1730 herrscht die Schreibweise Wierhake.

[A] Der Familienname Wierhake gehört mit 25 Telefonanschlüssen und damit etwa 70 Namensträgern zu den relativ häufigen Namen in Deutschland.

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von in Familiennamen

[F] In Deutschland gilt die Präposition von in Familiennamen als Zeichen für einen adligen Ursprung. Wie hat sich diese Gepflogenheit entwickelt und gilt das Gleiche für niederländische Familiennamen, die ein de oder van enthalten?

[A] Tatsächlich hat sich in Deutschland seit dem 16. Jahrhundert das von in Familiennamen als Zeichen für einen Adelstitel vermehrt durchgesetzt, doch lässt sich nicht grundsätzlich davon ausgehen, dass jeder mehrgliedrige Familienname somit einen adligen Ursprung hat.

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Herkunft von Wer schön sein will, muss leiden

[F] Können Sie Näheres zu dem doch recht bekannten Sprichwort Wer schön sein will, muss leiden, das meine Nachschlagewerke leider nicht kennen, sagen? Ich habe mich schon verschiedentlich erkundigt, doch vergebens.

[A] Viel konnten wir auch nicht ermitteln. Horst und Anneliese Beyer führen Wer schön sein will, muss leiden in ihrem Sprichwörterlexikon (1985) unkommentiert und nüchtern auf. Auffinden konnten wir zwei Belege: Als »Motto« taucht dieses Sprichwort bei Karl Smolka auf (Gutes Benehmen von A–Z, Berlin 1957), und in Spemanns goldenem Buch der Sitte.

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Was ist die Weiße Woche?

[F] Was bedeutet Weiße Woche in folgendem Zitat aus einem Roman von Hans Fallada, der in den 1940er Jahren spielt?

»Damals schenkte er mir das Armband. Es hat sehr viel gekostet; alles Geld, das er in einer Weißen Woche verdient hatte, gab er dafür.«

[A] Ohne größeren Kontext ist es schwierig herauszufinden, auf was sich die Weiße Woche in Falladas Roman bezieht. Zudem findet sich nur wenig Material zur Weißen Woche, dennoch konnten wir zwei verschiedene Verwendungskontexte des Ausdrucks erschließen.

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Herkunft von stiften gehen

[F] Bei einem »Stiftermahl« für eine gemeinnützige Einrichtung kam die Frage auf, wie die Wendung stiften gehen im Sinne von ›abhauen, sich verdrücken‹ entstanden sein mag. In den Lexika, die mir vorliegen, auch bei Lutz Röhrich, findet sich der Ausdruck wohl erwähnt, aber ohne Erklärung. Könnte nicht das Wort Stift in der Bedeutung ›etwas Geringes, Kleinigkeit‹ – man vergleiche Stift als ›Lehrling‹ – der Ausgangspunkt sein? Wer sich schnell aus dem Staub macht, »sich dünne macht«, wirkt nur noch wie ein Strich in der Landschaft?

[A] Der Ausdruck stiften gehen, der seit Anfang des 20. Jahrhunderts geläufig ist und in vielen Wörterbü­chern, auch Dialektwörterbüchern, ver­zeich­net wird, ist trotz verschiedener Deu­tungsversuche noch nicht plausibel und sicher erklärt.

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Bedeutung von Spitze auf Knopf

[F] Mir geht es um die Erklärung der Wendung etwas steht Spitze auf Knopf. Sie ist doch recht bekannt, doch eine plausible Deutung finde ich nirgends; nur im »Großen Wörterbuch der deutschen Sprache« wird knapp darauf hingewiesen, dass die Spitze eines Degens oder Schwertes bzw. der Knauf eine Rolle spiele.

[A] Die Redensart etwas steht Spitze auf Knopf ist tatsächlich in manchen Wörterbüchern und Sprichwörterlexika belegt, so in dem einschlägigen Großen Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten von Lutz Röhrich, wo Auf Spitz(e) und Knopf stehen erklärt wird mit »bis zuletzt gut oder schlecht ausgehen können« (Bd. 3, 1992).

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Woher kommt die Redewendung sich freuen wie ein Schneekönig?

[F] Woher kommt die Redewendung »sich freuen wie ein Schneekönig« und was bedeutet sie?

[A] »Sich freuen wie ein Schneekönig« ist zum einen eine der zahlreichen als Redewendung existierenden Tiervergleiche, wie z. B. auch »schimpfen wie ein Rohrspatz« oder »singen wie eine Heidelerche«, mit denen den bezeichneten Personen Fähigkeiten oder Verhaltensweisen des jeweiligen Tieres zugeschrieben werden.

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Herkunft von nicht wirklich

[F] Als Mitglied habe ich folgende Frage: Vor allem in Interviews taucht in der letzten Zeit bei Fragen, die verneint werden, nicht mehr die Antwort Nein auf, sondern die gekünstelte Antwort Nicht wirklich. Ist nicht wirklich durch ein Zitat zum geflügelten Wort geworden, oder rührt der zunehmende Gebrauch dieser Formulierung von einer Eindeutschung aus dem Englischen her (not really)?

[A] Der Ausdruck nicht wirklich ist tatsächlich heute allenthalben zu vernehmen, und man könnte von einer »Modephrase« sprechen.

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