Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

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Kartoffel, Grumbeere, Erdapfel – warum gibt es so viele Ausdrücke für die Knolle?

[F] Warum werden eigentlich Kartoffeln mundartlich mal mit Birnen (Grundbirne, Grumbire, Grumbeere etc.) oder mit Äpfeln (Erdapfel, Härdapfel u. a.) verglichen bzw. assoziiert?

[A] Seit die Kartoffel nach Europa kam (etwa um die Mitte des 16. Jahrhunderts; nach Deutsch­land kam die erste Kartoffel gegen 1590, wurde dort jedoch zunächst nur wegen ihrer Blüten gezüchtet), wurden ihr verschiedene Bezeichnungen zuteil, von denen sich Kartoffel in Deutschland als häufigste Bezeichnungsart durchgesetzt hat.

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Wie lautet das korrekte Genus von Koryphäe?

[F] In einem Rechtschreib-Duden von 1914 wird die Koryphäe, wie wir sie heute kennen, als maskulin verzeichnet. Handelt es sich hierbei um einen Druckfehler oder hieß es damals tatsächlich der Koryphäe? Wieso ist das Wort dann heute nicht mehr maskulin?

[A] Da haben Sie in der Tat eine interessante Beobachtung gemacht und einen schönen Beleg für grammatikalischen Sprachwandel gefunden. Das Genus von Koryphäe war ursprünglich tatsächlich maskulin.

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Gibt es den Buchstaben ÿ, ein Ypsilon mit zwei Punkten?

[F] In der Süddeutschen Zeitung wurde kürzlich das Tagebuch des Herzogs Emanuel von Croÿ besprochen. Auch auf einem Schild am Rektorenhaus des Konrad-Duden-Gymnasiums in Bad Hersfeld, worin sich heute das Konrad-Duden-Museum befindet, wurde das Ypsilon mit diesen zwei Punkten geschrieben. Dort heißt es Gÿmnasium. Was verbirgt sich hinter dieser Schreibweise des Ypsilons?

[A] Die zwei Punkte über dem Ypsilon (¨) bezeichnet man als Trema. Hierbei handelt es sich um ein diakritisches Zeichen, das üblicherweise über dem zweiten von zwei aufeinanderfolgenden Vokalen steht, wenn diese getrennt ausgesprochen werden sollen wie z. B. bei frz. naïf ›naiv‹ (vgl. »Duden – Richtiges und gutes Deutsch«, Mannheim 2007).

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Mehr als die Hälfte der Schüler hat oder haben noch Ferien?

[F] Wie muss es richtig heißen: Die Hälfte der Schüler hat noch Ferien oder Die Hälfte der Schüler haben noch Ferien? Und wie lautet der Satz korrekt, wenn er mit Mehr als die Hälfte der Schüler … beginnt?

[A] Korrekt ist in beiden Fällen tatsächlich beides, wenngleich der Duden empfiehlt, den Singular zu verwenden, da das Subjekt als Ganzes formal ebenfalls ein Singular ist.

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Entstehung des Kaufmanns-Und bzw. Et-Zeichens (&)

[F] Woher stammt eigentlich die Brezelform des Kaufmanns-Und (&) und wie hat sich dessen Bedeutung entwickelt?

[A] Bei der Brezelform des &-Zeichens handelt es sich tatsächlich um eine besonders innige Verbindung der beiden Buchstaben e und t. So wird dieses Zeichen auch als »et« gelesen, was im Lateinischen ›und‹ bedeutet.

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Was ist ein Quandelschacht?

[F] Den Begriff Quandelschacht habe ich in einem Zeitungstext erstmalig in meinem Leben vernommen. Ein tolles Wort! Was es bedeutet, kann ich mir im Artikel einigermaßen erschließen. Aber woher kommt es?

[A] Wahrlich ein interessantes Wort, das bei näherer Forschung eine aufschlussreiche mögliche Herkunft offenbart. Zuerst kurz zur Bedeutung des Fachbegriffs aus dem Bergbau.

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Bedeutung von an die Nieren gehen, an den Nieren fressen

[F] Welche Bedeutung haben die Nieren in dem Sprichwort an die Nieren gehen oder etwas frisst an den Nieren?

[A] Wenn jemandem etwas an die Nieren geht, dann nimmt es ihn sehr mit oder es regt ihn sehr auf. Diese Redewendung ist seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich, geht aber in ihren Ursprüngen schon bis ins Mittelalter zurück.

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