Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

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Warum wünscht man sich einen »guten Rutsch«?

[F] Warum wünscht man sich zum Jahreswechsel einen guten »Rutsch«? Mit den Wetterverhältnissen wird das doch nichts zu tun haben?!

[A] Nein, damit hat es ursprünglich wohl nichts zu tun, obwohl es in manchen Jahren und manchen Gegenden durchaus zutreffen mag. Es gibt verschiedene Ansätze, die Wendung herzuleiten.

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Zwanzig, vierzig, fünfzig – aber: dreißig

[F] Es heißt zwanzig, vierzig, fünfzig usw., aber nicht dreizig, sondern dreißig. Ist das nicht reichlich inkonsequent? Was ist der Grund dafür?

[A] Die Frage ist schnell beantwortet. Die Ursache für diese »Inkonsequenz« bei den Zehnerzahlen liegt weit zurück in der deutschen Sprachgeschichte, denn sie ist mit der sogenannten hochdeutschen oder zweiten Lautverschiebung im frühen Mittelalter zu erklären.

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Die Aussprache von Jahreszahlen

[F] Noch vor zwanzig Jahren sprach man Jahreszahlen in »Hunderterschritten« aus, z. B. 1996 als neunzehnhundertsechsundneunzig. Warum hat sich die Aussprache im 21. Jahrhundert zu »Tausenderschritten« geändert, z. B. 2016 als zweitausendsechzehn?

[A] Vielen Dank für Ihre Anfrage, Der Duden stellt dazu nur nüchtern fest: »Die Jahreszahlen von 1100 bis 1999 werden nach Hundertern zusammengefasst.

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Bindestrichschreibung bei Fünfprozentklausel – mit Ziffer und Zeichen

[F] Wie ist denn der Bindestrich bei Fünfprozentklausel zu setzen, sofern man diesen Ausdruck mit der Ziffer 5 und dem Prozentzeichen schreibt? An sich müsste doch durchgekoppelt werden, also »5-%-Klausel«, oft sehe ich aber auch »5 %-Klausel«. Was ist korrekt?

[A] Ja, im Grunde ist dieses mehrteilige und zusammengesetzte Wort mit zwei Bindestrichen zu schreiben, nach dem Muster 2-Euro-Stück, 800-Jahr-Feier bzw. 400-m-Lauf, 2-kg-Büchse, ½-kg-Packung.

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Kleinschreibung am Satzanfang – geht das?

[F] Bei uns ist eine Grundsatzfrage zur Großschreibung aufgetaucht. Sätze beginnt man doch mit Großbuchstaben. Wie ist aber zu schreiben, wenn ein Name auftaucht, der nur kleingeschrieben vorliegt? Wir können uns nicht einigen.

[A] Namen, Firmen- oder Organisationsnamen – so wie auch Personen- oder Städtenamen –, werden ja allgemein orthographisch nicht verändert, und so werden entsprechend bestimmte Namen, sofern sie in Kleinschreibung gehalten sind, auch am Satzanfang kleingeschrieben.

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Seit wann sprechen wir vom Nichtraucher?

[F] Seit wann ist eigentlich das Wort Nichtraucher im Deutschen geläufig? Im »Grimm« habe ich wohl Raucher gefunden, nicht aber Nichtraucher. Gab es den Ausdruck schon vor dem Jahr 1900?

[A] In der Sprachdokumentation der GfdS (in unserem Hausjargon »Ewigkeitskartei« genannt) gibt es einige Belege zu Nichtraucher erst seit den 70er Jahren, und eher interessant im Hinblick auf die gegenwärtige Debatte ist Nichtraucherschutz – ab 1971 belegt (so aus der Presse: »Ärzte fordern Nichtraucherschutz«), dann verstärkt wieder ab etwa 1990; für die DDR ist Nichtraucherzone (auf Bahnhöfen einzurichten) laut FAZ 1975 belegt.

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Warum heißt es hinterm Ofen sitzen und nicht davor?

[F] Kürzlich las ich die Bauernregel »Im Juli will der Bauer schwitzen, als untätig hinterm Ofen sitzen«. Warum heißt es »hinterm Ofen sitzen«? Bisher habe ich immer davor gesessen.

[A] Die Wendung hinterm Ofen sitzen ist in diesem Fall nicht wörtlich zu verstehen – gewiss sitzt man, um sich zu wärmen, vor dem Ofen, nicht dahinter -, sondern im übertragenen Sinn. Hinterm Ofen hocken heißt in der Umgangssprache so viel wie …

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Woher kommt die Redewendung den Löffel abgeben?

[F] Für sterben gibt es bekanntlich viele Umschreibungen. Eine ist den Löffel abgeben – aber was hat das mit sterben zu tun?

[A] Er hat den Löffel abgegeben (hingelegt, weggeworfen, fallen gelassen) sagt man seit dem 19. Jh., wenn jemand gestorben ist. Laut Lutz Röhrich wird das Sterben in vielen mundartlichen Versionen mit dem Bild vom Weglegen des Löffels umschrieben. Der Löffel steht dabei für die lebensnotwendige Tätigkeit des Essens.

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