Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

Lesen Sie hier unsere Antworten oder wählen Sie aus den folgenden Schlagwörtern, um die Beitrage zu sortieren.

Abkürzungen | Anglizismen | Aussprache | Bedeutung | Dialekte | Flexion/Beugung | Fremdwörter | Genus | Getrennt- und Zusammenschreibung | Grammatik | Groß- und Kleinschreibung | Herkunft | Kasus | Konjunktiv | Literatur/Zitate | Namen | Plural | Pragmatik | Rechtschreibung | Redewendungen | Rubrik Ortho-/Typografie | Satzbau | Schrift | Sonstiges | Stil | Tempus | Vornamen | Wortbildung | Wortschatz | Zeichensetzung | Ziffern und Zahlen

Was bedeutet da liegt der Hase im Pfeffer?

[F] Wie ist denn die Redensart zu erklären, die man oft hören kann: Da liegt der Hase im Pfeffer? Sie ist doch sicherlich recht alt, denn heutzutage kann man sich nichts Rechtes darunter vorstellen?

[A] Diese Redewendung, die tatsächlich alt und seit Jahrhunderten bekannt ist, wird von Johann Christoph Adelung in seinem großen Lexikon zur deutschen Sprache, dem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1793–1801) so erklärt: »Im Oberdeutschen wird auch eine stark mit Pfeffer gewürzte Brühe, eine Pfefferbrühe, der Pfeffer genannt.

[weiterlesen]

Was ist ein Geheimrat? Woher kommt das Wort und was bedeutet es?

[F] Woher kommt das Wort Geheimrat und was ist daran so geheim? Hat es etwas mit Geheimratsecken zu tun?

[A] Um die Bedeutung des Begriffs Geheimrat zu klären, muss man tief in die Vergangenheit der deutschen Geschichte eintauchen. Schlägt man den Duden unter dem Stichwort geheim auf, verrät der erste Blick bereits, dass es sich bei diesem Wort nicht bloß um ein Adjektiv handelt, das die Bedeutung ›heimlich, vertraut‹ innehat. Stattdessen wird geheim dort auch als ein möglicher Titel und Name aufgelistet.

[weiterlesen]

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Faschingskamellen und ollen Kamellen?

[F] Gibt es einen Zusammenhang zwischen den im Fasching/Karneval geworfenen »rheinischen« Kamellen und den sprichwörtlichen alten bzw. ollen Kamellen?

[A] Der einzige Zusammenhang zwischen den »rheinischen« Kamellen und den sprichwörtlichen ollen Kamellen ist ihre Homonymie im Plural: die Kamellen. Schon im Singular merkt man: Vielleicht gehören sie doch nicht zusammen. Aber wo haben die beiden Wörter ihren Ursprung und was bedeuten sie letztendlich?

[weiterlesen]

Woher kommt die eierlegende Wollmilchsau?

[F] Woher kommt eigentlich der Ausdruck eierlegende Wollmilchsau?

[A] Die eierlegende Wollmilchsau (selten auch Wollmilchschwein) ist eine humoristisch-karikaturistische Verbindung aus Huhn (Eier), Schaf (Wolle), Kuh (Milch) und Schwein (Fleisch). Sie umfasst damit alles Positive ohne Nachteile, sie umfasst das Unumfassbare. Wenn also jemand oder etwas wie eine eierlegende Wollmilchsau ist, dann ist das ein paradoxer Alleskönner, der alle noch so schwierigen oder widersprüchlichen Anforderungen erfüllt.

[weiterlesen]

Was bedeutet die Endung -sam und woher kommt sie?

[F] Welche etymologische Herleitung gibt es für das Suffix -sam in Adjektiven wie einsam?

[A] Das Suffix -sam geht zurück auf das rekonstruierte indogermanische sem mit der Bedeutung ›eins; in eins zusammen, einheitlich, samt‹ und war ursprünglich ein selbstständiges Wort. Im Germanischen gab es allerdings auch schon das Suffix *-sama in der Bedeutung ›Neigung zu etwas haben‹.

[weiterlesen]

Hat das Wort Gutmensch etwas mit dem Wort Gutleut zu tun?

[F] Gutmensch wurde zum Unwort des Jahres 2015 gewählt. In vielen Städten gibt es Gutleutstraßen, Gutleutviertel, Gutleutacker – hat das Wort Gutmensch etwas mit dem Wort Gutleut zu tun?

[A] Um es kurz zu sagen: Nein, das Wort Gutleut hat nichts mit dem Wort Gutmensch zu tun. Schon seit dem Mittelalter gab es in vielen Gegenden Gutleuthäuser, eine euphemistische Umschreibung für Häuser, Hospitale für Aussätzige, insbesondere Leprakranke.

[weiterlesen]

Der doppelte Ergänzungsbindestrich

[F] Ist es eigentlich zulässig, bei Wortverbindungen mit Konjunktionen Wortbestandteile am Anfang und am Ende, sozusagen über Kreuz, durch Bindestriche auszulassen? Beispiel: Auslandstage- und -übernachtungsgeld – einmal wird die Endsilbe -geld ersetzt und ein andermal die Silbe Auslands-. Oder muss es lauten Auslandstage- und Auslandsübernachtungsgeld?

[A] Ja, es ist durchaus erlaubt – und vielfach üblich –, zweimal den sog. Ersparungsbindestrich zu setzen, nach dem einfachen Grundmuster: Warenan- und -verkauf.

[weiterlesen]

Woher kommt der Ausdruck Kaue?

[F] Lange Zeit habe ich in Schachtanlagen gearbeitet. Nach der Schicht ging es immer zum Waschen in die Kaue. Woher kommt dieser Ausdruck?

[A] Der Ausdruck Kaue bezeichnet das Gebäude über der Schachtöffnung eines Bergwerks oder den Wasch- und Umkleideraum der Bergleute. Er soll sich vom mittelhochdeutschen Wort kouwe (›Schachthäuschen‹) abgeleitet haben und aus dem lateinischen cavea (›Umfriedung/Käfig‹) entlehnt worden sein.

[weiterlesen]

Müsste der Zurring nach neuer Rechtschreibung nicht Zurrring heißen?

[F] In einer technischen Beschreibung habe ich das Wort Zurring gefunden. Müsste dieses nach der neuen Rechtschreibung nicht mit -rrr- geschrieben werden? Im Duden steht es mit -rr-.

[A] Der Zurring, der im Duden mit -rr- zu finden ist, bezeichnet eine Leine zum Zurren und wird in der Seemannssprache verwendet. Da das Wort im vorliegenden Fall jedoch aus einer technischen Beschreibung stammt, handelt es sich in diesem Kontext vermutlich nicht um eine Leine, sondern um eine Metallöse.

[weiterlesen]