Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

Lesen Sie hier unsere Antworten oder wählen Sie aus den folgenden Schlagwörtern, um die Beitrage zu sortieren.

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Bedeutung von einen an der Waffel haben

[F] Wir stehen vor einem Rätsel: Wie steht die Bedeutung der Redewendung einen an der Waffel haben, nämlich ›nicht ganz richtig im Kopf sein, nicht richtig ticken‹, mit dem Gebäck in Zusammenhang?

[A] Bei dieser Redewendung liegt es in der Tat nahe, mit der hier genannten Waffel das süße, flache Gebäck zu assoziieren, denn solche Waffeln sind heutzutage allseits bekannt. Dabei liegt des Rätsels Lösung schon in der Bedeutung der Redensart, die eben auf einen »Schaden« im Kopf anspielt.

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Bedeutung und Verwendung von Bombenwetter

[F] Meine Großmutter hat mich damals immer ermahnt, wenn ich Wörter wie Bombenwetter oder Bombenstimmung verwendet habe. Das erinnere sie an frühere schlimme Zeiten im Krieg. So habe ich es aber gar nicht gemeint.

[A] Mit diesen beiden Meinungen haben Sie das Spannungsfeld bzw. die Problematik schon angetippt. Es passiert im Laufe der Sprachentwicklung mitunter, dass von Wörtern eine Bedeutungsvariante/-schattierung stärker genutzt wird, diese sich langsam verselbständigt und mit der neuen, mitunter entgegengesetzten Bedeutung im Wortschatz Einzug hält. So ist dies auch beim Substantiv Bombe geschehen.

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Bedeutung von schmökern

[F] In einer Quiz-Show beabsichtigen wir, folgende Frage zu stellen: Worauf bezieht sich das Wort schmökern ursprünglich?

A) dicke Bücher schnell lesen
B) seltsamer Geruch alter Bücher
C) belesene Menschen
D) schlechte Bücher verbrennen.

Mehrere Antworten kommen infrage und ich befinde mich jetzt in dem Dilemma, dass ich nicht beurteilen kann, welche Quelle die richtige Antwort bringt.

[A] Wir haben ab und an mit derartigen Zweifelsfällen bei Quizfragen zu tun. Für den Verlauf einer Sendung ist eine eindeutige Aussage wichtig.

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Vornamenregeln in Frankreich

[F] Inwiefern unterscheiden sich die gesetzlichen Regelungen im Bereich der Vornamen in Frankreich von denen in Deutschland?

[A] Über die gesetzlichen Bestimmungen im Bereich der Vornamen wurde in Heft 3/2014 des Sprachdienstes bereits berichtet (vgl. S. 110 f.). Es gibt in Deutschland keine Gesetze, die die Vornamenvergabe regeln, wohl aber Richtlinien, die bei der Wahl des Namens wie bei der Eintragung in die Geburtsurkunde beachtet werden sollten.

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Herkunft von anzüglich

[F] Ein Kollege behauptete, dass das Adjektiv anzüglich ursprünglich von der ungewollten Berührung des Anzugs oder anderer Anziehsachen stammt. Stimmt das?

[A] Hier sind Sie einer klassischen Volksetymologie aufgesessen, die auf bekannte Wortformen oder den Klang zurückgehen und nicht immer der tatsächlichen Herkunft entsprechen.

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Herkunft und Bedeutung von urzen, orzen

[F] Bei uns in der Nähe von Koblenz gibt es ein Mundartwort, das nicht zu deuten ist: urze, orze im Sinne von ›Essensreste hinterlassen‹. Welche Wurzel hat dieser Ausdruck? Bekannt ist er immerhin im rheinischen, aber wohl auch moselfränkischen und vielleicht auch hessisch-pfälzischen Gebiet.

[A] Gern gehen wir auf Ihre interessante Anfrage zu urzen/orzen ein, zumal wir dieses Wort bisher gar nicht gehört hatten.

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Vorkommen ungewöhnlicher Ortsnamen

[F] Auf einer Fahrt von Freiburg in den Schwarzwald lasen wir das Bahnhofsschild »Aha«, was bei uns Heiterkeit auslöste und uns zur Frage brachte, ob es viele solch ungewöhnliche Ortsnamen im Deutschen gibt.

[A] Derlei gibt es viele, das sei schon einmal vorweggenommen. Und zwar sind sie gehäuft bei kleinen Orten anzutreffen wie z. B. Elend und Sorge im Harz oder Ochsenschenke, Poppendorf oder Kotzheim in Bayern.

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Aussprache von Troika

[F] Wir sind uns hier im Ministerium nicht einig, wie Troika auszusprechen ist; dieser Ausdruck wird heute auch in Bezug auf die EU öfter gebraucht. In unserem Wörterbuch werden zwei Möglichkeiten angegeben.

[A] Troika kommt aus dem Russischen und bezeichnete ursprünglich das Dreigespann, auch einen Schlitten, von drei Pferden gezogen, den ›Dreispänner‹. Später wurde das Wort auch auf drei Personen bezogen, besonders in der Politik, die eine gemeinsame Arbeits- oder Führungsaufgabe haben, ein »Trio« sozusagen (schon nach Lenins Tod, 1924, hatte Stalin mit Kamenew und Sinowjew eine Troika gegen Trotzkij gebildet).

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Weibliche Form von Syndikus

[F] Da man heute ja allgemein so weit wie möglich die weiblichen Berufsbezeichnungen verwenden soll: Wie lautet denn die weibliche Form von Syndikus? Gibt es hier schon einen geeigneten Ausdruck?

[A] Ja, durchaus. Da Syndikus auf das Lateinische zurückgeht und in dieser Sprache den männlichen Wortformen auf -us weibliche auf -a entsprechen – vgl. z. B. Sozius und Sozia –, käme nicht, wie üblich, eine Variante auf -in, sondern eben Syndika in Betracht.

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Herkunft von Stax

[F] Die Figur des Stax tritt in einigen Gedichten auf. So etwa beim Gedicht »Glückwunsch« von Heinrich von Kleist:
Ich gratuliere, Stax, denn ewig wirst du leben;
Wer keinen Geist besitzt, hat keinen aufzugeben.
Wo hat dieses Wesen seinen Ursprung und wie soll man es sich vorstellen?

[A] Der Stax kommt tatsächlich in mehreren Gedichten vor, sein äußeres Erscheinungsbild wird jedoch kaum beschrieben.

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