Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

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Woher kommt der Zebrastreifen?

[F] Im Radio wurde neulich über den Zebrastreifen gesprochen und dass der Ausdruck ein Akronym für etwas sei. Bisher dachte ich immer, dass dieser aufgrund der Ähnlichkeit zur Musterung eines Zebras so bezeichnet wird. Was genau bedeutet Zebra(-streifen) nun?

[A] Bei einem Zebrastreifen handelt es sich bekanntermaßen um einen mit schwarz-weißen Streifen auf der Fahrbahn markierten Fußgängerüberweg. Aufgrund dessen liegt die Verbindung zum Steppentier Zebra nahe, das für sein schwarz-weißes Streifenmuster bekannt ist.

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»Ich komme um 12!« Uhrzeit ohne »Uhr«

[F] Wie kommt es eigentlich, dass man Uhrzeitangaben mal mit und mal ohne das Wort Uhr macht? Also: »Ich komme um 12« oder »Ich komme um 12 Uhr«, aber nur: »Ich komme um 13 Uhr«.

[A] Das Substantiv Uhr bezeichnet nicht nur ein Gerät, das die Uhrzeit angibt, sondern es trägt ebenso die Bedeutung ›Uhrzeit‹. Nach alter Bedeutung bezeichnet es ›eine bestimmte Stunde bei Uhrzeitangabe‹; es geht zurück auf das lateinische Wort hōra ›Zeit, Jahres-, Tageszeit, Stunde‹. Wenn man sagt: »Es ist drei Uhr«, dann wird diese alte Bedeutung aufgegriffen.

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Groß- oder Kleinschreibung von Null

[F] Ich bin mir nicht sicher, wie jetzt die Wendung in null (oder Null?) Komma nichts im Sinne von ›ganz schnell, sofort‹ geschrieben wird. Mir ist die Großschreibung vertraut, aber es hat sich nach Aussage meiner Kollegin hier schon mit der Rechtschreibreform etwas geändert. Stimmt das?

[A] Ganz recht; die Rechtschreibreform hat diesen Ausdruck an die sonstige Schreibweise der sog. Kardinalzahlen angeglichen. Das heißt, die einfachen Zahlen werden einheitlich kleingeschrieben, nach den früher wie jetzt bekannten Mustern wir sind drei, sie rief um fünf an, man kann die Summe durch acht teilen oder etwas ist null und nichtig, er hat null Fehler, durch null teilen usw.

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Woher stammt das Wort Jubiläum?

[F] Woher stammt das Wort Jubiläum? Können Sie etwas zur Etymologie sagen?

[A] Das Wort Jubiläum wurde in der Bedeutung ›Jubel-, Gedenkfeier, Ehrentag‹ am Ende des 16. Jahrhunderts als Lehnwort aus dem Lateinischen übernommen. Zugrunde liegt das lateinische Wort iubilaeum ›Jubelfeier‹.

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Kann jedermann durch Mensch ersetzt werden?

[F] Mir liegt ein Text vor, den ich geschlechtergerecht formulieren möchte. Ein Satz darin lautet: »Jedermann kann sich bei seinem Anliegen auf diese Entscheidung berufen.« Ich möchte den Satz nun wie folgt formulieren: »Jeder Mensch kann sich bei ihrem oder seinem Anliegen auf diese Entscheidung berufen.« Ist das so korrekt?

[A] Das Wort jedermann durch »jeder Mensch« zu ersetzen, ist aus sprachlicher Sicht zunächst einmal unproblematisch. Aber bei der Wahl der Paarform des Possessivpronomens ist Ihnen ein Fehler unterlaufen.

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30. Oktober: Umstellung auf »Winterzeit«

[F] Ist das Wort Winterzeit eine offizielle Bezeichnung? Seit wann gibt es dieses Wort? Es handelt sich ja um die Normalzeit, und wenn wir zu einer ganzjährigen einheitlichen Zeit zurückkehren sollten, wäre die Bezeichnung Winterzeit (besonders im Sommer) doch sehr irreführend. Können Sie den Ausdruck nicht abschaffen?

[A] Winterzeit ist eine standardsprachlich akzeptierte Bezeichnung für die Normalzeit. Sie hat sich vermutlich als Antonym zum Ausdruck Sommerzeit entwickelt

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Kasus und Komma nach als und wie

[F] Ich stolpere immer wieder über das kleine Wörtchen als. Welcher Kasus steht danach – und setze ich davor ein Komma oder nicht?

[A] Mit diesen Fragen sind Sie nicht allein, denn es ist immer auch abhängig vom Kontext, welcher Kasus nach den Vergleichswörtern als und wie gewählt wird und ob davor ein Komma gesetz t wird, was zu Verwirrung führen kann. Aber der Reihe nach …

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Müssen Studierende pausenlos studieren? Über substantivierte Partizipien

[F] Ich höre immer wieder, dass von Studierenden statt von Studenten und Studentinnen die Rede ist. Aber wenn sie abends Party machen, sind es doch keine Studierenden! Was halten Sie davon?

[A] Derartige Aussagen erreichen uns immer wieder und es stellt sich die Frage: Müssen Studierende permanent studieren, damit man sie so bezeichnen kann, oder sind sie nur im Moment des Lernens tatsächlich Studierende? Schauen wir uns das Ganze einmal etwas genauer an.

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Anführungszeichen

Heute geht es um Mikrotypografie, Details in unserem Schriftbild, die vielen sicher nur dann auffallen, wenn sie explizit darauf hingewiesen werden. Es geht um Anführungszeichen, im Volksmund auch als Gänsefüßchen bezeichnet. Wann und vor allem wie sie verwendet werden – sprich: welche Form sie haben sollten –, besprechen wir heute in der Rubrik Ortho-/Typografie.

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Was bedeutet das Wort Diebstahl?

[F] Woher kommt der Ausdruck Diebstahl und was bedeutet er?

[A] Der Ausdruck Diebstahl ist nicht, wie sich anhand des Wortes vermuten lässt, eine Zusammensetzung von Dieb und Stahl, sondern ist zurückzuführen auf die althochdeutschen Wörter diub[i]a ) und stāla (›das Stehlen‹).

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