Fragen und Antworten

Tagtäglich erreichen uns zahlreiche und vielfältige Anfragen zu Zweifelsfällen der deutschen Sprache. Eine Auswahl der interessantesten Fragen beantworten wir regelmäßig in unserer Zeitschrift Der Sprachdienst unter der Rubrik »Fragen und Antworten«.

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Herkunft von bierernst

[F] Ich bin auf der Suche nach dem etymologischen Hintergrund für das Wort bierernst. Woher kommt es, wie ist es entstanden?

[A] Der Ausdruck bierernst geht nach Heinz Küppers Illustriertem Lexikon der deutschen Umgangssprache (Band 1, Stuttgart 1982) auf die Annahme zurück, dass der Genuss des Weins beschwingt und fröhlich mache, dass Bier hingegen den Trinker gedankenschwer und ernst stimme.

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Herkunft von Biblis

[F] Wegen ihres Atomkraftwerks taucht die bei Worms am Rhein gelegene Ortschaft Biblis immer wieder in den Medien auf. Für einen kleinen Artikel wollte ich gern von Ihnen folgendes erfahren: Woher kommt der Ortsname Biblis?

[A] Das Mittelhochdeutsche kennt noch das Verb bevliezen, das ›umfließen‹ bedeutet. Der Ortsname Biblis geht auf dessen Substantivierung bivliez (mit Betonung auf der ersten Silbe) zurück und bedeutet entweder ›umfließendes Wasser‹ oder ›umflossenes Land‹.

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Bezeichnung für das Ding an der Kasse

[F] Gibt es im Deutschen eigentlich Gegenstände, für die – außer im Fachjargon – keine Bezeichnungen bekannt sind und die dann oft Dings oder Dingsda genannt werden? Mit fällt da zum Beispiel das Holz an der Kasse ein.

[A] Wenn auch sicher die durch Fingerzeig unterstützte Aufforderung »Geben Sie mal das Ding(s) da her« verstanden wird, hat das Deutsche doch einige Wörter dafür zur Verfügung: Der Warentrenner oder Separator ist die im Handel übliche Bezeichnung für das stabähnliche Gebilde in Form eines Prismas von etwa 30 cm Länge, das in Supermärkten dazu benutzt wird, die auf dem Fließband liegenden Waren verschiedener Kunden voneinander zu trennen.

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Bezeichnung für das Grüne an der Erdbeere

[F] Unsere Erntehelfer fragten uns, wie das Grüne an der Erdbeere heißt. Im Dialekt sagen wir dazu Bubs, Bubbsi, Knubl oder Knubbsi, aber das ist bestimmt nicht richtig.

[A] Um richtig oder falsch geht es hier nicht. Dialekte und andere regionale Wörter haben eigene Gesetze und möglich ist, was gefällt bzw. was von anderen im Gespräch verstanden wird. Die von Ihnen gewählten Bezeichnungen deuten allgemein auf etwas Kleines, auch Niedliches hin.

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Herkunft von Bettelarmband

[F] Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass Bettelarmbänder angeboten werden. Es sind meist einfache Armbänder, die man sammeln und an die man kleine Anhänger heften kann. Wie erklärt sich das Wort, was hat es mit betteln zu tun?

[A] Unsere Wörterbücher und Lexika lassen uns hier im Stich, doch über das Internet konnten wir viele Belege und Hinweise ermitteln. Ein Schmucklexikon von Prof. Leopold Rössler erläutert Bettelarmband bzw. Bettelband als »meist kleines, kettenartiges Armband zum Einhängen von kleinen Jou-Jous wie Glücksbringern, Andenkenbommerln usw.

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Bedeutung von belauern/beluren/belueren

[F] In einer SMS schrieb mir eine Bekannte, sie fühle sich von mir belührt. Ich kann dabei fast ausschließen, dass es sich um einen Verschreiber des Wortes berührt handelt, da es nicht in den Kontext gepasst hätte. Können Sie mir etwas zur Bedeutung dieses Wortes sagen?

[A] Gern beantworten wir diese Frage nach einem heute weitgehend ungebräuchlichen Ausdruck, wobei es auch interessant wäre, wie Ihre Bekannte auf diesen Begriff kam.

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Bedeutung von Beinhase

[F] In einem alten Buch bin ich über das Wort Beinhase gestolpert. So recht ergibt es für mich keinen Sinn und in meinen Wörterbüchern finde ich es nicht. Können Sie mir bitte weiterhelfen?

[A] Beinhase ist in der Tat ein schönes und interessantes Wort.

Es kommt aus dem niederdeutschen Raum und war bis in das 18. Jahrhundert sehr gebräuchlich. Es wurden damit Handwerker bezeichnet, die nicht in Zünften oder Gilden organisiert waren.

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Bedeutung von Behnert

[F] Was versteht man unter einem Behnert? Ein Kollege hat es in Weißenfels als Bezeichnung für einen Korb gehört, wir kennen das Wort aber nicht. Können Sie diese Bedeutung bestätigen?

[A] Behnert ist ein altes Wort, das vorwiegend in Obersachsen üblich ist. Es leitet sich von der Grundform Behner ab und kann auch als Behnerich (vgl. Johann Christoph Adelung, »Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart«, Leipzig 1793, Bd. 1, S. 815; »Pierer’s Universallexikon«, 4. Aufl., 1857–1865, Bd. 2, S. 495) oder Pänert vorkommen.

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Bedeutung von baunscheidtieren

[F] Ich habe eine Frage: Gibt es das Verb baumscheidtieren und, falls ja, was bedeutet es?

[A] Das Wort, das Sie meinen, heißt baunscheidtieren und es existiert tatsächlich. Es gehört allerdings zum Fachwortschatz der Naturheilkunde und findet sich deshalb nicht in den geläufigen Nachschlagewerken zur deutschen Gegenwartssprache (etwa im zehnbändigen Duden-Wörterbuch).

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Bedeutung und Verwendung von aussternen

[F] Kann ich das Wort aussternen, das mir seit einiger Zeit auffällt, verwenden? Gibt es das überhaupt?

[A] Ja, durchaus. Das von Stern abgeleitete Verb aussternen ist zum Beispiel schon 1876 von Daniel Sanders im Wörterbuch der Deutschen Sprache vermerkt worden, wobei er auf eine Literaturstelle Bezug nimmt: »Der Himmel sternt sich aus, ist ausgesternt.« Daneben führt Sanders besternen und bestirnen auf.

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